Richtig Heizen und Lüften gegen Schimmel – wie lüften Sie richtig, um Schimmel zu vermeiden?
Niemand sieht gerne Schimmelbefall in den eigenen vier Wänden. Jedoch ist es nur allzu oft der Fall, dass sich der unerwünschte Gast an unzugänglichen Stellen festsetzt und ausbreitet. Schimmel ist nicht nur unschön anzusehen, sondern stellt außerdem ein Gesundheitsrisiko dar. Sollte der Schimmel erst spät erkannt werden, können Kosten und Aufwand einer professionellen Schimmelbeseitigung und Schimmelsanierung die Folge sein.
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, möchten wir Ihnen im Folgenden erklären, wie Sie Schimmelbildung bei Ihnen in der Wohnung oder im Haus optimal vorbeugen können. Und zwar ganz einfach durch das korrekte Lüften und Heizen Ihrer Räumlichkeiten. Denn die Raumfeuchtigkeit kann eine wichtige Rolle spielen. Die wichtigsten Tipps, um Schimmel durch richtiges Lüften vorzubeugen, haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.
Lüftungsverhalten: Wie lüfte und heize ich richtig und kann so Schimmel in der Wohnung vermeiden?
Regelmäßiges Lüften gegen die Entstehung von Schimmel
Einfach gesagt ist Schimmel das Resultat von zu hoher Raumluftfeuchtigkeit. Der Schimmelpilz braucht die Feuchte als Grundlage um wachsen zu können. Um Schimmel korrekt vorzubeugen ist es deshalb wichtig, ihm diese Grundlage zu nehmen. Das richtige Lüftungsverhalten kann viel zur Vermeidung von Schimmel beitragen. Darum sollte unbedingt mehrmals täglich gelüftet werden, und zwar in allen Räumen. So wird für den notwendigen Luftaustausch gesorgt und der Schimmel hat keine Chance.
Stoßlüften für die Vermeidung von Schimmelpilzbefall
Auch wenn man von der Wichtigkeit des Luftaustausches Bescheid weiß, kommt es oft vor, dass Fenster im Raum einfach über lange Zeit hinweg gekippt bleiben. Das ist als Maßnahme zur Schimmelprävention allerdings nicht ausreichend.
Die Luft kann nicht richtig zirkulieren und wird somit nicht ausgetauscht. Darüber hinaus bedeutet das einen erheblichen Energieverlust. Denn über gekippte Fenster verlieren Sie einen großen Teil Ihrer Heizenergie. Sie werfen Ihr Geld also buchstäblich zum Fenster hinaus. Anstatt Fenster über lange Zeit zu kippen, sollten Sie lieber kurz aber effektiv stoßlüften. Um den Effekt noch weiter zu verstärken, sollten sämtliche Innentüren ebenfalls geöffnet sein. So wird die Raumluft optimal durch frische Luft ersetzt und Feuchtigkeit kann gut aus der Wohnung entweichen.
Wichtig gegen Schimmelpilz: Nicht nur an heißen Tagen lüften
Besonders im Sommer, wenn es draußen sehr warm ist, lässt man gerne zwischendurch frische Luft in die Wohnung. Das ist nicht nur für unser Wohlbefinden, sondern auch für den richtigen Luftaustausch wichtig.
Jedoch sollte nicht übersehen werden, dass Sie zur Schimmelvorbeugung nicht nur an sonnigen Tagen lüften sollten. Sowohl an Regentagen, als auch im Winter müssen Sie regelmäßig Stoßlüften. Durch die wärmere Innentemperatur an diesen Tagen kann es nämlich passieren, dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert und sich das Kondenswasser an Oberflächen absetzt.
So entsteht der Schimmelpilz, der in der weiteren Folge entfernt werden muss. Eine solche Schimmelbildung kommt aber gar nicht erst zustande, wenn Sie mehrmals täglich die Räume der Wohnung lüften – und das gilt auch für Schlecht-Wetter-Tage.
Kellerräume – Schimmel im Keller vorbeugen
Keller sind eine Ausnahme. Hier sollten Sie im Sommer vorwiegend in den frühen Morgenstunden, wenn es draußen noch kühl ist, lüften. Denn zu häufiges lüften an heißen Tagen kann hier auch zu Schimmelbildung führen. Das ist dadurch bedingt, dass die heiße Luft von draußen viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, im Kellerraum dann abkühlt und die Feuchte an Oberflächen abgibt. Zwar muss auch hier regelmäßig gelüftet werden, jedoch bevorzugt bei geringeren Außentemperaturen.
Dämmungs- und Isoliermängel
Natürlich kann es auch der Fall sein, dass Fehler im Material Ihrer Wände bestehen, und so Feuchtigkeit in Ihre Wohnung eindringt. In diesem Fall ist dem auch mit verstärkten Lüften der Räume entgegenzuwirken, und in weiterer Folge die Schimmel-Ursachen ausfindig zu machen. Wird das Problem nicht behoben, wird die Schimmelbildung nämlich nur begünstigt. Setzen Sie sich am besten sofort mit Ihrem Vermieter oder der Hausverwaltung in Verbindung.
Nicht die Heizung abstellen – das richtige Heizverhalten gegen Schimmel
Auch wenn Sie einmal über längere Zeit nicht zu Hause sind, oder einen Raum womöglich gar nicht nutzen, sollten Sie die Heizung nicht komplett abstellen. Ist die Heizung nämlich ausgeschalten, kann die im kälteren Raum befindliche Luft kondensieren und Wände und Böden befeuchten. Lassen Sie die Heizung also zumindest auf geringer Stufe eingeschaltet, um für ein trockeneres Raumklima zu sorgen, und Schimmelbildung zu verhindern.
Raumluftfeuchtigkeit ins Freie befördern
Sie sollten also stets auf ausreichenden Luftaustausch in allen Räumlichkeiten Ihrer Wohnung achten. Besonders starke Luftbefeuchter sind das Badezimmer und die Küche (sowie eine große Anzahl großblättrige Grünpflanzen). Sie sollten also besonders nach einer Dusche oder nach dem Kochen beachten, den entstandenen Wasserdampf durch Lüften nach draußen zu leiten. Also über geöffnete Fenster ins Freie und nicht über geöffnete Türen ins Wohnungsinnere.
Expertentipp: Den bestmöglichen Effekt hat hier Querlüften. Das heißt öffnen Sie auf beiden Seiten der Wohnung die Fenster und dazwischen die Türen, falls die baulichen Gegebenheiten Ihrer Wohnung dies erlauben. Öffnen Sie hierzu einfach die Fenster und entlassen Sie die feuchte Luft ins Freie. Nur über die offene Badezimmertür zu entlüften ist übrigens keine gute Idee, da sich so die Feuchtigkeit lediglich in der Wohnung verteilt, lüften Sie also nur direkt mit Frischluft.
Falls Sie die Möglichkeit haben, trocknen Sie außerdem Ihre frisch gewaschene Wäsche im Freien anstatt in der Wohnung, um weiterer Feuchtebildung vorzubeugen. Das funktioniert übrigens ebenso im Winter bei Minusgraden.
Feuchtigkeit kann man nicht abstellen
Glauben Sie jedoch nicht, dass nur das Bad und die Küche Quellen für erhöhte Luftfeuchtigkeit sind. Denn wir selbst geben über unsere Körper jeden Tag literweise Wasser in Form von Dampf an unsere Umgebung ab. Genauso verdunsten Zimmerpflanzen das Gießwasser über Ihre Blätter. Sollten Sie also ein Pflanzenliebhaber sein, erhöht dies ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Schimmel in Ihrer Wohnung. Unsere Wohnungen werden konstant mit feuchter Luft gefüllt, weswegen es umso wichtiger ist, regelmäßig zu lüften.
Konsequenz ist der Schlüssel gegen Schimmel
Der Schlüssel zum richtigen Lüften ist die Regelmäßigkeit, mit welcher Sie es tun. Man muss es konsequent schaffen, mehrmals am Tag sämtliche Räume zu belüften. Das wird am Anfang natürlich ungewohnt sein. Sie sollten Sich deshalb ein Ritual aneignen oder Notizen schreiben, sodass Sie stets daran erinnert werden, Ihre Wohnung zu lüften. Das neue Verhalten wird sich schnell in Ihren Alltag einfinden und Sie beugen somit jeglicher Art von Schimmelbildung optimal vor.
Expertentipp: Schaffen Sie sich ein günstiges digitales Hygrometer aus dem Baumarkt an. Dieses ist für den Privatgebrauch völlig ausreichend und kann ihnen dabei helfen die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark anwachsen zu lassen und die richtigen Lüftungszeitpunkte zu ermitteln. Ein optimaler Wert ist hier zwischen 65 – 70 % relativer Luftfeuchte in der Raumluft und um die 80% direkt an Wänden. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit sollten Sie umgehend lüften.
Hier sehen Sie noch ein etwas älteres (Jahr 2013), aber nichtsdestrotrotz immer noch aktuelles, Video aus der INTV Regionalfernsehen Teleschau Leben und Umwelt zum Thema „Schimmel vermeiden – richtig lüften!“. Und vor allem was sehen Sie hier auch wieder? Genau: Im Falle des Falles immer lieber einen Fachmann zurate ziehen, bevor Sie selbst mit einem der diversen „Hausmittel zur Schimmelbeseitigung“ Hand anlegen und die Situation außer Kontrolle gerät.
Fazit
Das korrekte Lüften Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses in Kombination mit dem richtigen Heizverhalten kann Ihnen eine Schimmelentfernung und den damit verbundenen Aufwand in der Zukunft ersparen. Achten Sie deshalb auf eine ausreichende und regelmäßige Durchlüftung Ihrer Räume und überprüfen Sie diese von Zeit zu Zeit auf Schimmelbefall. Vorsicht ist besser als Nachsicht; das gilt besonders bei Schimmel und wo gut durchlüftet wird, setzt sich mit Sicherheit kein Schimmelpilz an.
Sollte doch einmal ein Schimmelproblem in Ihrer Wohnung oder Mietwohnung auftreten, dann nehmen Sie doch einfach unverbindlich mit uns als erfahrene Firma für Schimmelbeseitigung und Schadstoffsanierung Kontakt auf.